Flintenschießen

Trap jagdlich

Beim jagdlichen Trap beschießen die Schützen insgesamt 15 Wurfscheiben (in Österreich 25). Im Unterschied zum sportlichen Trap wird die Wurfscheibe nicht mündlich abgerufen, sondern durch sogenanntes Abwinken angefordert (in Österreich durch Abruf). Der Unterschied ist die Entfernung von der Bunkerkante und, dass beim Jagdtrap der Gewehrschaft am Beckenknochen angestellt wird wobei sich die Mündung etwa in Augenhöhe befindet. Die Wurfrichtung der Scheiben ist – mit Ausnahme des Automaten (Turbulenzautomaten, die eine permanente Bewegung einer liegenden Acht beschreiben, so dass Winkel und Höhe der Wurfscheibe für den Schützen zufällig ist) – wie beim Sporttrap (s. u.) durch Schemen festgelegt, die vor dem Wettkampf ausgelost und eingestellt werden.

Beim jagdlichen Trap steht der Schütze 11 m (in Österreich 10 m) von der Wurfmaschine entfernt und es werden, wie auch im sportlichen Trap, drei Disziplinen geschossen: Automat (JFA), fünf Maschinen (JFU) und 15 Maschinen (JFO). Wettkämpfe werden in sogenannten Rotten geschossen, bestehend aus je sechs Schützen. Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16 und 20 verwendet, wobei sowohl Bock- als auch Querflinten eingesetzt werden. Die im Wettkampf maximal zulässige Schrotladung beträgt 24 Gramm pro Schuss bei einem Schrotdurchmesser von maximal 2,5 mm. Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote. Die Verwendung von Stahlschroten hat sich aus Sicherheitsgründen (gefährliche Abpraller durch das harte Material) nicht durchgesetzt. Die besten Gewehre sind Bockflinten mit Einabzug. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein sichtbares Stück von der Scheibe löst.

Der Begriff Trap kommt aus dem Englischen (trap = Falle). Damit bezog man sich ursprünglich auf die Käfige, aus denen früher lebende Tauben zum Abschuss freigelassen wurden. Vor einigen Jahren wurde versucht, ohne Abruf der Taube (Scheibe) Jagdtrap zu schießen. Das hieß: Bei Ruhigstehen des Gewehrs musste die Tontaube innerhalb von drei Sekunden geworfen werden. Diese Art hat sich nicht durchgesetzt. Jagdliche Wettkämpfe werden in Österreich vom VJWÖ nach internationalen Regeln ausgerichtet.

Skeet

Beim jagdlichen Skeet werden von den Ständen 1, 3, 4 und 5 jeweils einzelne Wurfscheiben von jeder Wurfmaschine beschossen. Von den Ständen 2, 6 und 7 wird eine Dublette beschossen und zusätzlich von Stand 7 eine abfliegende einzelne Wurfscheibe. Bei den Dubletten werden beide Maschinen gleichzeitig ausgelöst. So kann der Jagdschütze maximal 15 Treffer erzielen, die mit je fünf Punkten bewertet werden. Bis Mitte 2018 rief der Schütze die Wurfscheibe lautlos durch ein sogenanntes Abwinken ab. Dabei musste die Waffe deutlich sichtbar vertikal einmal geschwenkt werden. Die individuellen Abrufbewegungen der Schützen unterschieden sich erheblich, was regelmäßig zu Irritationen und Beschwerden führte. Deshalb wird seit Mitte 2018 im jagdlichen Wettkampf die Wurfscheibe wie beim sportlichen Wettkampf durch Lautäußerung abgerufen. Eine Zeitverzögerung wie beim sportlichen Skeet existiert nicht. Mannschaften für Teamwettbewerbe bestehen in der Regel aus drei Schützen.

Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16, und 20 verwendet, wobei nicht nur Bock-, sondern auch Querflinten eingesetzt werden. Zum jagdlichen Wettkampf gehören außerdem noch die Disziplin jagdliches Trap sowie 4 Kugeldisziplinen. Beim jagdlichen Wettkampf darf die Flinte zwischen Skeet und Trap nicht gewechselt werden. Wegen der oft kurzen Schussentfernungen beim Skeet werden daher meist sogenannte Streupatronen verwendet, bei denen in der Schrotladung (üblich 2,0 mm Korndurchmesser) ein Streukreuz enthalten ist, das für eine stärkere Auffächerung der Schrotgarbe sorgt. Die jagdlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Jagdschutz-Verband organisiert.

Jagdparcours oder auch Sporting und Parcours de Chasse ist die hohe Kunst des Flintenschießens.[2]

Bei dieser Disziplin des Wurfscheibenschießens handelt es sich um die Simulation der Jagd auf Niederwild. Sie unterscheidet sich von Skeet und Trap vor allem dadurch, dass es keine vorgegebenen Standorte der Wurfscheibenmaschinen oder der Flugbahnen gibt.

Jeder Schütze schießt auf eine festgelegte Anzahl von einzelnen Wurfscheiben (Einzeltaube) sowie eine oder mehrere Dubletten. Bei internationalen Wettkämpfen werden häufig von einem Standpunkt aus drei Einzeltauben und eine Dublette, welche sich aus diesen zusammensetzt, beschossen.

Folgende Arten von Dubletten sind möglich:

  • Auf Schuss: Wenn der Schuss auf die erste Wurfscheibe gefallen ist, wird die zweite gestartet.
  • Simultan: Beide Wurfscheiben werden gleichzeitig gestartet.
  • Raffahle: Aus einer Maschine werden direkt hintereinander zwei Wurfscheiben gestartet.

Eine Wurfscheibe gilt als getroffen, wenn sich von ihr sichtbare Splitter lösen. Einzeltauben können vom Schützen zweimal beschossen werden. Für die Ergebnisfindung ist es unerheblich, ob die Wurfscheibe mit dem ersten oder dem zweiten Schuss getroffen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Disziplinen kann der Schütze auch bei den Dubletten weitestgehend wählen, welche Wurfscheibe er beschießt. Hat er beispielsweise die erste Wurfscheibe mit dem ersten Schuss verfehlt, so kann er sie erneut beschießen. Ebenfalls werden die Bauerndubletten (beide Wurfscheiben der Dublette werden mit nur einem Schuss getroffen) als Treffer gewertet.

Anders als beim Trap muss der Schütze die Flinte im so genannten Jagdanschlag halten. Der Schaft wird dabei in einem bestimmten Mindestabstand unterhalb der Schulter gehalten. Erst wenn der Schütze die Wurfscheibe abgerufen hat und diese sichtbar ist, darf richtig angeschlagen werden.

Nach dem mündlichen Abruf durch den Schützen können eine bis drei Sekunden vergehen, bevor die Wurfscheibe sichtbar wird.

Beschossen werden sämtliche Arten von Wurfscheiben (Standard, Midi, Mini, Segeltaube (Battue), Rollhase und Rocket). Hat die Wurfscheibe eine parabolartige Flugbahn und befindet sich dabei in einer vertikalen Lage, so wird sie häufig als Parabol oder Looper bezeichnet und eine sehr steil steigende Wurfscheibe wird oft Teal oder Candle (Kerze) genannt.

Allgemein sind beim Jagdparcours Flinten in den Kalibern 12, 16, 20, 28 und .410 erlaubt.